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Ein bisschen Geschichte 

 

Das Sportschießen hat insbesondere in Europa eine lange Tradition. Das korporierte Schützenwesen geht auf die Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gibt es zum Beispiel bereits seit dem Mittelalter Schützengilden. Davon zeugt unter anderem das berühmteste Bild des niederländischen Malers Rembrandt, Die Nachtwache von (1642), welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde aber bereits 1442 in Zürich (Schweiz) abgehalten.

Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier Siegermächten verboten und erst in den folgenden Jahren in der jungen Bundesrepublik wieder erlaubt. Der Schützenverein (auch Sportschützenverein oder Schützenbruderschaft) in seiner heutigen Form entstand im frühen 19. Jahrhundert im Gefolge der napoleonischen Kriege. Ihre Ursprünge haben sie in mittelalterlichen Städten, z. B. in der Karlsschützengilde in Aachen und den Nürnberger Schützengesellschaften. Älteste urkundliche Erwähnungen von Schützengilden stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich und 1190 aus Düsseldorf. Die Mitglieder bestanden zunächst vielfach aus Kriegsveteranen, wie der bisherigen freiwilligen Heeresverbände, z. B. des Lützowschen Freikorps. Neben gesellschaftlichen und sozialen Aspekten kamen den Schützenvereinen lange Zeit auch politische Funktionen zu. Im Vormärz (1815 - 1848) wurden die Schützenvereine zu wesentlichen Trägern nationaldemokratischer Opposition gegenüber der einzelstaatlichen Fürstenherrschaft und blieben dies bis weit in die Gründerzeit hinein.Mit ihrer Konzeption einer auf die deutsche Nation verpflichteten, intern nach demokratischen Prinzipien organisierten Bürgermiliz scheiterten sie jedoch am Erfolg der BismarckschenRevolution von oben. Zugleich bekamen sie Konkurrenz durch die Kriegervereine, die sich schließlich im Kyffhäuserbund zusammenschlossen und für lange Zeit wesentlich erfolgreicher den „Militarismus der kleinen Leute“ (Thomas Rohkrämer) zu organisieren verstanden. Durch eine Anpassung dieses neuen Reichsnationalismus vermochten die Schützenvereine zu überleben, wenngleich ihre politische Funktion immer mehr in den Hintergrund trat.   Insbesondere die Erlaubnis zur Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes 1951, der bereits 1861 in Gotha gegründet worden war, sorgte in Deutschland für einen erneuten Aufschwung im Schießsport. In der Folge wurden ab Mitte der 1950er-Jahren auf Kreis-, Bezirks- und Landesebenen die Strukturen für eine moderne Sportorganisation geschaffen.In der DDR war die Gründung von Schützenvereinen, wie auch die Gründung sonstiger Vereine, nicht möglich. Im Rahmen der Aktivitäten der damaligen Gesellschaft für Sport und Technik (GST) war das sportliche Schießen im Rahmen des ebenfalls in der GST angesiedelten militärischen Mehrkampfes möglich. Verwendung fanden fast ausnahmslos Kleinkaliber-Langwaffen und -Kurzwaffen. Geschossen wurde im militärischen Mehrkampf mit Karabinern nachempfundenen Einzelladern mit dem Kaliber .22 lfb, aber auch mit Druckluftwaffen.Es wurde aber auch der Leistungssport gefördert. Zur Verfügung stand die KK-Match-Repetierbüchse Suhl Modell M 150. Dieses Hochleistungsmodell wird weitgehend baugleich noch heute durch die Firma Anschütz für Sportschützen angeboten. Der private Besitz von Waffen (mit Ausnahme von Druckluftwaffen) war jedoch auch Mitgliedern der GST nicht gestattet.In den neuen Bundesländern erfolgte deshalb nach der Wiedervereinigung ein kompletter Neuaufbau, der sich bis heute in einer wesentlich schwächeren Organisations- und Mitgliederstruktur ausdrückt als in den meisten alten Bundesländern. Den Sportschützen der neugegründeten Schützenvereine wurde nach der Auflösung der GST der reguläre Erwerb der Kleinkaliberwaffen ermöglicht.In den Sportstatistiken liegen die Verbände der Sportschützen mit ihren Mitgliederzahlen seit Jahren regelmäßig auf dem dritten oder vierten Platz, sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebenen und Kreisebenen, hinter den Turnern, dem Fußball und der Leichtathletik. In der öffentlichen Aufmerksamkeit bei Presse, Funk und Fernsehen kommt das jedoch nicht zum Tragen. Da wird das Sportschießen eher als „Randsportart“ betrachtet, da es prinzipbedingt weniger medienwirksam ist (Ausnahme: Biathlon).  In der DDR blieben sie untersagt. Der Schießsport wurde in den staatlichen Sportorganisationen DTSB und GST betrieben. Vereinzelt war es in diesem Rahmen auch möglich Teile der alten Traditionen, wie z.B. Königsschießen, Schützenfeste eingeschränkt durchzuführen. In den neuen Bundesländern erfolgten deshalb ab Anfang 1990 Wiedergründungen alter Vereine. Dazu bildeten sich auch zahlreiche neue Schützenvereine. Die lange Zeit der Unterbrechung führt allerdings bis heute zu einer schwächeren Ausprägung in der Organisations- und Mitgliederstruktur als in den meisten alten Bundesländern. Doch auch dort konnte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer nahtlos an alte Traditionen angeknüpft werden. Die Diskreditierung jedweder Form von Nationalismus war dafür nach 1945 zu stark. Hinzu kam mit dem politisch-gesellschaftlichen Umbruch der 1968er-Bewegung auch die Problematisierung des traditionellen militärischen Habitus der Schützenvereine.In der Folge entwickelten sich die Schützenvereine zunehmend auch zu Sportvereinen. Der Deutsche Schützenbund und der Bund deutscher Sportschützen organisieren sich erfolgreich in den entsprechenden internationalen Dachverbänden und entwickelte sich zur sicheren Medaillenbank bei Olympischen Spielen. Außerdem übernahmen sie maßgeblich die Ermöglichung und Beaufsichtigung eines geregelten sportlichen Schießbetriebes nach dem Waffengesetz 

 

 

Quelle: Wikipedia